Stadt Am Meer
Dota Kehr
4:52Um vor zehn Minuten da zu sein Hätt ich vor 'ner halben Stunde losgemusst und das weiß ich Hab's vor 30 Minuten auch schon gewusst Muss längst los, sammel noch die Kleinigkeiten Krimskrams für unterwegs, muss längst los, verdammt Acht Uhr zehn Nehm nichts mit als die Angst, was vergessen zu haben Vor mir voller Tag voller fader Aufgaben Hab nichts dabei als die Angst, irgendwo nicht dabei zu sein Früh am Morgen, örtlich Regen, ich muss raus, mach die Schuhe zu Überleg mir, was ich tu Und hätte, könnte, wollte, würde, werde, wenn das Wetter schöner wäre Schlag den Kragen hoch, hab schlechte Laune und ich kann nichts dafür Ohne ein Lied im Ohr trau ich mich heute nicht vor die Tür Stopf die Taschen voller Töne Und erhasche noch die schöne Harmonie der Melodie Bevor ich aus dem Haus geh, denn zu spät komm ich eh Draußen Stahl und Glas und eiskalter Beton Ach, schon wieder Nieselregen, es ist nicht zu fassen Kaum aus dem Haus, muss ich mich berieseln lassen Braune Pop-Kultur, Hingucker, Achselzucker Berliner Fenster, blicke besser stur gradeaus Ich halt das nicht aus, um mich sind so viele Opfer Die halten alle ihren Kopf her Für den Informationsmüll der Werbeindustrie Guten Tag, in welcher Zielgruppe sind Sie? Ich will Keime ausstreuen, sodass Kulturen aufgehen Gib den Kosmos frei, dann könn'n da Menschen entstehen In deren Fantasien Dynastien auf- und niedergehen Und heute am liebsten gar nicht vom Frühstückstisch aufstehen Ich weiß, ich sehn mich zurück jeden Moment dieses Morgens In das Bett, aus dem ich kroch Vielleicht find ich doch noch irgendeinen Grund Nicht vor die Tür zu gehen Denn ich will lieber am Morgen dämmern als im Morgengrauen Der grauen Stadt in die traurigen Gesichter schauen Sintflut, Blitz, Eis, Stromausfall, überall Streik im Nahverkehr Jetzt schaff ich's doch eh nicht mehr pünktlich Dann geh ich eben gar nicht Schlag den Kragen hoch, hab schlechte Laune und ich kann nichts dafür Ohne ein Lied im Ohr trau ich mich heute nicht vor die Tür Stopf die Taschen voller Töne Und erhasche noch die schöne Harmonie der Melodie Bevor ich aus dem Haus geh, denn zu spät komm ich eh Draußen Stahl und Glas und eiskalter Beton Ach, schon wieder Nieselregen, es ist nicht zu fassen Kaum aus dem Haus, muss ich mich berieseln lassen Braune Pop-Kultur, Hingucker, Achselzucker Berliner Fenster, blicke besser stur gradeaus Ich halt das nicht aus, um mich sind so viele Opfer Die halten alle nur den Kopf her Für den Informationsmüll der Werbeindustrie Guten Tag, in welcher Zielgruppe sind Sie?