Im Blutroten Raum
Eisregen
4:34Sag mir, mein Mütterlein Warum du traurig bist Schaust mich an und senkst den Blick Mit Tränen im Gesicht Sag mir, mein Mütterlein Warum hasst du mich so sehr Ich bin dir treu und liebe dich Dein Sohn in dunkler Zeit Das was ich bin Das was in mir erwacht Kann es nicht leugnen Es ist ein Teil von mir Ich spüre keine Reue Wenn ich ein Leben nehme Erst wenn das Blut spritzt Fühl ich mich dem Leben nah In mir brennt die Dunkelheit Bin dem Menschsein fern Sag mir, mein Mütterlein Warum du schweigst Schaust mich an und siehst das Blut Es läuft mir vom Gesicht Und doch, mein Mütterlein Ich bleib auch jetzt dein Sohn Selbst wenn ich morde Bin ich dein Fleisch und Blut Und meinen Vater Hab ich nie gekannt So begann die Reise Durch das Schattenland Ich suchte ihn in tausend Dörfern Nirgendwo fand ich seine Spur Ich weiß nicht mal, wonach ich suche Ich kenne seinen Namen nicht Weil Mutter niemals von ihm spricht Und hier draußen in den Wäldern Bin ich dem Menschsein so fern wie nie zuvor Nur der Leichenmond wacht über mich Und ich schau aus roten Augen Stolz zu ihm empor Und in dieser Finsternis Tief im Wald von Eis bedeckt Traf ich meinen wahren Vater Sein Name lautet Tod Und nun, mein Mütterlein Wirst du ewig leise sein Die Augen starr und kalt Blut läuft dir vom Gesicht Denn heut', mein Mütterlein Endlich kam der Vater heim Er brach dir das Genick Im letzten Sonnenlicht Und dann nahm er meine rechte Hand Und dann sah er mich ganz lange an Küsste mich auf die Stirn, ganz sacht Und ich folgte ihm in die ewige Nacht