Pieros Feldzug

Pieros Feldzug

Felix Meyer

Альбом: Später Noch Immer
Длительность: 4:50
Год: 2022
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Текст песни

Ruhe friedlich und sanft unter wogendem Weizen, 
weder Tulpen noch Rosen mit all ihren Reizen
können im Schatten der Gräben noch über dich wachen, 
aber tausende Mohnblumen werden das machen 

Vor den Ufern des Flusses, der zu meinen Füßen fließt, 
sollten uns Hechte das Leben versüßen,
anstatt toter Soldaten, die im Wasser treiben
und in kalter Umarmung der Wellen verbleiben 

So sprachst du im Winter am Fuße der Quelle
und fährst genau wie die anderen auch in die Hölle 
Traurig und machtlos, ob du willst oder nicht
Und der eisige Wind spuckt dir Schnee ins Gesicht 

(...) 

Bleibe stehen Piero, bitte bleib einfach stehen
und lass dir vom Wind nicht den Verstand verwehen 
Er trägt all die Stimmen der Gefallenen zu dir
Sie gaben ihr Leben und bekamen Orden dafür 

Doch du hörtest sie nicht und die Zeit ist vergangen, 
in der wir beim Tanzen die Jahre besangen,
hast dich auf den Weg über die Grenze gemacht
und dabei den Frühlingstag angelacht 

Und während du froh gelaunt marschiertest,
sahst du einen, dem beinahe das Gleiche passiert ist, 
doch es fehlte die Muße und es fehlte die Ruhe
und er trug andere Uniform und andere Schuhe 

(...) 

Du musst schießen Piero, irgendwo dort ins Tal
und wenn du einmal geschossen hast, schieße nochmal, 
solang, bis du sicher bist, dass er verbluten wird
und letzte Tränen den Blick überfluten 

Wenn du ihn erwischst und der Kopf voller Scherben ist, 
bleibt ihm nur ein Augenblick um zu sterben, 
doch du wirst die Zeit haben, ihm dabei zuzusehen,
wie Würde und Liebe und Hoffnung und Mut vergehen 
  
Und während dein Mitgefühl die Röcke rafft,
dreht er sich noch einmal um mit letzter Kraft
und greift dann vom Boden aus dem Staub sein Gewehr, 
was jemals gewesen ist, zählt nun nicht mehr 

(...) 

Du fällst selber ins Feld ohne Weh, ohne Klage
und damit erübrigt sich wohl auch die Frage,
wie viel Sonne und Luft dir das Leben noch schenken wird, 
um über deine Fehler nachzudenken 

Meine Liebe, mein Herz, es ist furchtbar im Mai 
zu sterben mit einem atemlosen Schrei,
als gerade die Blumen der Erde entsprangen, 
zur Hölle wär ich lieber im Winter gegangen 

(...) 

Ruhe friedlich und sanft unter wogendem Weizen, 
weder Tulpen noch Rosen mit all ihren Reizen
können im Schatten der Gräben noch über dich wachen, 
aber tausende Mohnblumen werden das machen