Die Walküre, Act I Scene 3: Winterstürme Wichen Dem Wonnemond "Siegmund'S Love Aria"
James King
2:55Aus dem Wald trieb es mich fort; mich drängt' es zu Männern und Frauen. Wie viel ich traf, wo ich sie fand, ob ich um Freund, um Frauen warb, immer doch war ich geächtet: Unheil lag auf mir. Was rechtes je ich rieth, andern dünkte es arg, was schlimm immer mir schien, andern gaben ihm Gunst. In Fehde fiel ich wo ich mich fand, Zorn traf mich wohin ich zog; gehrt' ich nach Wonne, weckt' ich nur Weh': drum mußt' ich mich Wehwalt nennen; des Wehes waltet ich nur. Die so leidig Los dir beschied, nicht liebte dich die Norn': froh nicht grüßt dich der Mann, dem fremd als Gast du nah'st. Feige nur fürchten den der waffenlos einsam fährt! Künde noch, Gast, wie du im Kampf zu letzt die Waffe verlor'st? Ein trauriges Kind rief mich zum Trutz: vermählen wollte der Magen Sippe dem Mann ohne Minne die Maid. Wider den Zwang zog ich zum Schutz, der Dränger Troß traf ich im Kampf: dem Sieger sank der Feind. Erschlagen lagen die Brüder: die Leichen umschlang da die Maid, den Grimm verjagt' ihr der Gram. Mit wilder Thränen Fluth betroff sie weinend die Wal; um des Mordes der eignen Brüder klagte die unsel'ge Braut. Der Erschlag'nen Sippen stürmten daher; übermächtig ächzten nach Rache sie; rings um die Stätte ragten mir Feinde. Doch von der Wal wich nicht die Maid; mit Schild und Speer schirmt' ich sie lang', bis Speer und Schild im Harst mir zerhau'n. Wund und waffenlos stand ich; sterben sah ich die Maid: mich hetzte das wüthende Heer; auf den Leichen lag sie todt. Nun weißt du, fragende Frau, warum ich Friedmund nicht heiße!