Weihnachtsträumereien

Dü, dü, dü, dü, dü, dü, dü, dü

Ein greises Paar sitzt Hand in Hand
Still schweigend und erhaben
In trauter Zweisamkeit beinand
Seit eh dem Heiligabend

Wie jede Christnacht träumt sie ihn
Hinfort, den Greisen deppen
Auf das beim Zigaretten ziehen
Die UFOs ihn verschleppen

Auch er beschwört den kühnsten Traum
Darin zum Neujahrsmorgen
Ein Müllmann könnt den Weihnachtsbaum
Samt Gattin zu entsorgen

Du, du, du, du, du

So träumt bei stiller Zweisamkeit
In Kerzen hellen Räumen
Manch trautes Paar zur Weihnachtszeit
Wohl denen die noch träumen

Du, du, du, du, du, du, du, du

Die Kleinfamilie zelebriert
Mit inniger Verklärung
In feinem Zwirn und gut frisiert
Die festliche Bescherung

Da sehnt der pubertierende Sohn
Er hätte andere Eltern
Weil seine ihm bei Amazon
Nur blödes Zeug bestellt haben

Und jene wünschten, man vermag
Knecht Ruprecht anzuheuern
Der könnt dann dem verwöhnten Blatt
Mal kräftig eine scheuern

Du, du, du, du, du

So träumt sich mancher still und leis
Vor bunten Weihnachtsbäumen
Hinaus aus dem Familienkreis
Wohl denen, die noch träumen

Du, du, du, du, du, du, du, du

Die Kirche ist heut voll belegt
Bis auf die letzten Plätze
Die Orgel tönt der Pastor
Predigt salbungsvolle Sätze

Doch viele hörn längst nicht mehr auf
Die Stimme die Sonore
Sie dämmern weg im trägen Lauf
Der christlichen Folklore

Derweil malt sich der Pastor aus
Dass unter lautem Johlen
Der Satan, käme ins Gotteshaus
Das Heidenpakt zu holen

So träumt ein jeder seinen Traum
Und wir wollen nicht versäumen
An einem jeden Weihnachtsbaum
Mit Rondtrompeten und Posaunen
Den Lobgesang anzuberaunen
Wohl denen, die noch träumen

Du, du, du, du, du, du, du