Von Guten Mächten Wunderbar Geborgen
Siegfried Fietz
5:42Das erste, was die Schrift über die Freude sagt, lässt sich zusammenfassen in dem Liedanfang, in dem Liedanfang: "Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier". Das ist der Grundton der biblischen Verkündigung von der Geburt Christi, vom Anbruch des Reiches Gottes in der Gemeinschaft Jesu mit seinen Jüngern, von seiner Auferstehung und Himmelfahrt. Jesu meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier. Gott will uns durch Jesus Christus froh machen. Er will uns nicht bedrücken, uns nicht Probleme aufgeben, er will uns nicht vor unlösbare Aufgaben stellen, sondern er will, dass wir uns an Jesus Christus und seiner Herrschaft freuen. Jesu meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier. Das gehört wieder zu den einfachsten Dingen, die wir über den schwierigen gern vergessen, dass wir uns an Jesus Christus freuen lernen wie die Kinder. Ist es nicht schlimmste Undankbarkeit und Verstocktheit unseres Herzens, wenn uns der, der uns zum Heil, zur Errettung kam, nun zur Last wird? Mit der Freude an Christus geht uns auch die Liebe zu ihm und der Glaube an ihn verloren. Jesu meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier. Ohne die Freude an dem menschgewordenen und auferstandenen Sohn Gottes geraten wir ins Murren, in den Widerspruch, in die Traurigkeit. Wie finden wir aber solche Freude? Allein durch den festen Glauben: Jesus lebt! Wenn es wirklich wahr ist, dass Jesus lebt, dass er sich uns bezeugt, uns führt und hilft, wie sollten wir dann nicht ebenso froh werden wie die Jünger, als sie ihn am Ostermorgen sahen? Jesu meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Zier. Wer Christus gefunden hat, der geht mit Freuden seinen Weg, der geht mit Freuden hin und verkauft alles, was er hat und kauft die köstliche Perle. Wer den Weg Jesu nicht mitgeht, der wird traurig wie der reiche Jüngling. Wer sich dem Wege Jesu ganz anvertraut, der wird daran froh. Diese Freude bewährt sich auch im Leiden, dass dieser Weg über uns bringen kann. Der Grund aller solcher Freude ist die Nähe Jesu. "Ach, mein Herr Jesu, dein Nahe sein bringt großen Frieden ins Herz hinein." Zugleich aber ist hier die Gewissheit, dass sich gerade so das Werk Jesu Christi auf Erden erfüllt und vollendet. So muss das, was uns Trübsal und Vernichtung bringen soll, durch Gottes wunderbare Gnade unsere Freude nur stärken. Stehen wir in der rechten Freude, dann ist es wirklich so: "Keiner nimmt eure Freude von euch", denn sie bleibt in Ewigkeit. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft der Freude. An der besonderen Gnade, die dem einen widerfährt, nehmen alle mit Freuden teil. Johannes kennt keine größere Freude, als wenn er seine Kinder in der Wahrheit wandeln sieht. An der Freude seines Leidens um Jesu Christi willen teilzunehmen, bittet Paulus seine Gemeinde. Jesus aber ruft zur Mitfreude dort, wo ein Verlorener wiedergefunden wird, wo ein Sünder Buße tut. Das ganze Kapitel Lukas 15 steht unter diesem Ruf. Die Christen sind einander täglich unaufhörlicher Grund der Freude. Wer seine Augen offen hat für seine Mitchristen, dem kann es an Grund zur Freude niemals fehlen. Es ist doch erstaunlich zu wissen, dass nicht nur "Jesus unsere Freude" ist, sondern auch unser christlicher Bruder. Haben wir nicht heute Grund genug, von dieser Freude erfüllt zu sein? Der Ursprung aller wahren Freude ist Gottes Freude an uns. Bei Gott im Himmel ist Freude, wenn sein Werk auf Erden zur Erfüllung kommt, wenn der Sünder umkehrt zum Vaterhaus. Jesus ist erfüllt von Freude und es ist seine Freude, die in uns ist und die uns vollkommene, bleibende Freude schenkt. An der Freude Gottes über sein Werk, an der Freude Jesu über die Liebe Gottes teilzunehmen, sind wir berufen. Dass unsere Gebete nunmehr erhört werden, das ist unsere vollkommene Freude. Nicht betrüben sollen wir den Heiligen Geist, sondern das ist unser Ziel, einzugehen in die Freude unseres Herrn.