Dreh Auf (Feat. Joey Bargeld)
Swiss & Die Andern
4:02Ich klapp' den Rechner auf und werfe einen Blick auf den Mob Der mich mit Mistgabeln bewaffnet durch das Internet kloppt Manche Leute haben mich zu ihrem Leben gemacht Doch all die Jahre lang hat das nicht an meinem Ego gekratzt Weil mich niemand wirklich kennt hat mich das nie interessiert Aber die letzte Zeit war hart, es ist so vieles passiert Nur paar Cents verdient und keine Shows vor tausenden Fans Die Pandemie hat mich gefickt, guck, ich bin auch nur ein Mensch Ich hab' ein Kind zuhause, Bruder, so sieht es aus Aber Papa bringt seit zwei Jahren kaum Brot mit nach Haus' Und ich fühle mich verfolgt von diesen Internettrollen Die mich hassen weil ich eben nicht so bin, wie sie wollen Sie schreiben Sachen über mich, die nicht der Wahrheit entsprechen Tausen Lügen über Swiss, sie haben mein' Namen gefressen Guck, heut' sitz' ich nicht mehr da und frag' was das alles soll Jeder Frieden geht vorbei und jedes Fass ist mal voll Und da ihr ja anscheinend alle sehen wollt, wie ich brenne Werd' ich ein Feuer entfachen, komm' in den neuen vier Wänden Ihr fühlt euch anonym und so nicht zu erreichen Doch wartet ab, wenn wir uns sehen seh' ich Gesichter erbleichen, uh (hahaha) Schick' eine Liste von paar Leuten, die auf Biegen und Brechen provozieren An einen Freund, ermittel' die IP-Adressen Und nur ein paar Tage muss ich meine Zeit vertreiben Schon weiß ich, wo sie wohnen, und ich weiß auch, wie sie heißen Er sagt: „Das hier zu regeln war kein echtes Problem“ Bezahl' mit Kryptos, er ist raus, ich werd' ab jetzt übernehmen Ich war so leer, jetzt verspüre ich mal wieder einen Sinn Ich lad' euch ein zu meiner Show, jetzt lasst die Spiele beginnen Designe einen Gutschein und ich sende ihn ab Altes Hotel, gratis Wellness-Wochenende im Harz Schicke ihn raus, denn ich wette, dass ihr mir das abkauft Verdammt, ich kenn' euch, einem geschenkten Gaul schaut ihr nicht ins Maul Würdet ihr's tun würdet ihr wissen, das Hotel ist verlassen Doch wer Hass verschenkt, dem liegt es fern, sein Geld zu verprassen Zwanzig Leute, zwanzig Mails, sechszehn Männer, vier Frauen Wenn sie schlau wären würden sie dieser E-Mail nicht vertrauen (Er sagt, wenn sie schlau wären, hehe, seid ihr schlau? Hehe, ich glaube nicht, hahaha, hahaha) Nach 'ner Woche hab' ich zwölf feste Zusagen (hey) Euer Gastgeber wird in euerm Blut baden (oh-oh) Zwei Tage vor der Show reise ich an und mach' schick Und schon wirkt es hier charmant auf den ersten Blick (wouh) Hab' keine Kosten und Mühen gescheut, damit es sich lohnt Und wenn man ankommt denkt man, das Hotel ist wirklich bewohnt Ein paar Vorhänge, Teppiche und Lichter die brennen (hahaha) Das verlassene Hotel ist jetzt nicht mehr zu erkennen (nein, gar nicht) 'Ne Illusion kann man so leicht aus'm Boden stampfen Bald ist Walpurgisnacht, dann lasse ich die Toten tanzen Der Treffpunkt achtzehn Uhr in der großen Halle Und keiner von ihnen ahnt etwas von dieser Todesfalle Der besagte Tag ist da, sie trudeln Stück für Stück ein Warten auf Stühlen auf ihre Schlachtung, doch ich bin nicht bereit Muss mich verkleiden, einen Bart kleben, bin etwas irritiert So ein Anfängerfehler, das kenn' ich besser von mir Gerade noch rechtzeitig habe ich mich schick gemacht (sehr schick) Jetzt ist alles angerichtet und zwar Mise en Place Verlasse mein Versteck verkleidet und betrete den Gang Danach die Halle als der ganz nette Mann von nebenan „Ja, moin moin, und grüß Gott, bis später dann He, mi casa es su casa!“ Hahaha „Schönen guten Abend, vielen Dank für's lange Warten (supi) Toll, dass ihr da seid, dann können wir ja starten!“ (Let's go) In ein paar Sätzen nehm' ich viel zu viele Lügen in den Mund „Nur kurz vorstellen, ihr Lieben, danach führ' ich euch rum (ja, genau) Eure Zimmer im Ersten, die Saunahütte im Wald Obwohl, die zeig' ich euch erst morgen, denn jetzt ist schon zu kalt Jeden Morgen ab sechs könnt ihr frühstücken gehen“ Ich muss schmunzeln, denn ihr werdet hier kein Frühstück erleben Während ich euch einlulle schließ' ich leise ab Lasse die Rollläden runter, keiner peilt was (keiner) Und jetzt seh' ich euch da sitzen, zwölf meiner größten Fans Die zu viel reden über mich, obwohl mich keiner wirklich kennt Diese Bloggerin hier, die mich mit Scheiße bewarf Da dieser Nachwuchs-Punk mit seinen albernen Haaren Oder der Bundi da, der andauernd mein Leben bedroht Der von 'nem Einsatz träumt, ja Bruder, geht ja gleich los Ach, du bist auch da, Klasse, denn sonst wär's nicht das Gleiche In deinem Weltbild bin ich Satan und die Erde 'ne Scheibe So verschieden, doch es gibt was, was ihr alle nicht rafft (hahaha) Euch verbindet die Tatsache, dass ihr alle mich hasst (hahahaha) (Ganz, ganz, ganz ehrlich, Hass ist so 'ne schlechte Eigenschaft, ja?) Viel zu lange war es mir total egal, was ihr sabbelt Doch während ich weiter sabbel', hol' ich 'ne AK aus dem Mantel Nehm' den Bart ab, erspare euch, mir weiter zu lauschen Und auf einmal begreift ihr, das hier ist scheiße gelaufen „Ach ja, ich bin ein Bonze und kein richtiger Punk?“ Sag' es mit Diggen seinen Worten: „Warum fickst du mich an?“ Hast meinen Freunden und mir vorgeworfen, dass wir uns verkaufen Doch jetzt seh' ich an deinen Beinen deine Pisse runterlaufen Hol' ein großes Jägermesser raus, gebe dir Stiche Und schon liegen deine Gedärme gleich neben der Pfütze Mit deiner Pisse, jetzt machen deine Lügen kein' Sinn Und jetzt siehst du, was für 'n riesengroßer Psycho ich bin „Ist dir das Punkrock genug, du kleiner Opferstudent?“ Jetzt wird es laut, weil die gottverdammte Bloggerin flennt Guck, sie begreift, Swiss ist wirklich ein gestörter Rapper Es macht tschack und sie ist kopflos so wie Störtebeker Ich dreh' mich um zu den andern, die AK spittet Salven Sag mal, wer hat jetzt noch Zeit, mir Kommentare zu schreiben? (Wer?) Einen Kopfschuss für dich, weil du mich ankotzt Dein Gehirn an der Wand sieht aus wie ein gottverdammtes Bild von van Gogh Ihr versucht zu fliehen, doch die AK ist schneller als ihr Ihr wart blind vor Hass und mir ist grad dasselbe passiert Doch ihr seid selber Schuld, dazu habt nur ihr mich getrieben Fick Kommentarspalten, heute wird Geschichte geschrieben Guck, ihr tratet meine Grenzen mit Füßen Aber dabei vergaßt ihr, ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen Wie auf einmal eure schlimmsten Träume Wirklichkeit werden Zieh' mein Shirt aus, guck, jetzt könnt ihr mir Sexismus vorwerfen Doch ihr habt andere Sorgen, zum Beispiel überleben Kein Bock darüber zu reden, seh' sich der Typ übergeben Ha? Nanntest du mich nicht einen Volksverräter? Adidas in die Fresse, friss diese deutschen Treter Jetzt fick dein Volk, deine Vorfahren, du billiger Nazi Ich vergaß, ach stimmt ja, du bist ja kein Nazi Ich kann die AfD-Parteizentrale anrufen Und denen sagen, dass dein Kopf jetzt aussieht wie ein gottverdammter Pfannkuchen Ah, Vater vergib mir, denn ich habe gesündigt Haha, aber wozu? Wozu, Gott ist tot Gott ist tot, Mann, hahaha Auf einmal Stille, was zur Hölle ist los? Ach, bin ich dumm, das hat 'nen Grund, denn alle zwölfe sind tot Ritz' mir zwölf Striche in die Brust als wären das Tage im Knast Ihr habt gesagt, ich kann nur labern, ups, jetzt hab' ich gemacht Schlechtes Gewissen? Nein, ich denke, mir geht's gut gerade Verspüre Hunger, kurz was essen, bevor ich in ihrem Blut bade Auf einmal wach' ich auf auf'm Bett Kann es sein, dass das ein Traum war, dieser Traum war zu echt So verstörend, so traumatisch, so grausam, so eklig Wär' ich zu sowas fähig? Nein, ich denke doch im Leben nicht Ob es mich nervt, dass alle tuscheln und reden? Na klar, doch bin ich nunmal Star, und da muss ich mit leben Man kann den Hass in meine Richtung ja auch so interpretieren Ich bleibe immer interessant, weil ich so polarisier' Und überhaupt, komm mal klar, man kann nicht jeden gleich schlagen Das ist ein freies Land und hier kann jeder alles sagen, ist doch so Ich stehe auf und sag' mir: „Lass dich nicht stressen“ Entspannt ein Käffchen genießen und diese Sache vergessen Apropos, was gestern ging ist mir gerade nicht bewusst Und woher kommen die zwölf Narben auf der Brust? Da wohnt ein Dämon tief in mir drin In die Tiefen meiner Seele kommt die Liebe nicht hin Ich muss mein Leben in der Tiefe verbringen Denn da kann keiner sehen, was für ein Psycho ich bin Da wohnt ein Dämon tief in mir drin In die Tiefen meiner Seele kommt die Liebe nicht hin Ich muss mein Leben in der Tiefe verbringen Denn da kann keiner sehen, was für ein Psycho ich bin