Deutschland
Hagemann.
5:16Ein General greift nach der Macht Uganda bebt, der Westen lacht Ein Land zerfällt in Staub und Krieg Bangladesch zahlt jeden Sieg Brandt verneigt sich, tief und stumm Und Frieden kriecht durch Ost—Berlin Ein Nobelpreis auf deutschem Grund Doch Rote Zellen schießen rund Neunzehnhundert – einundsiebzig Die Welt ist laut, der Himmel blind Neunzehnhundert – einundsiebzig Ein neues Zeitalter beginnt Mächte fallen Völker steh'n Flammen zieh'n Durch jedes Land Die Mauer steht, doch Worte fließen Verträge, die den Hass begießen Vier Mächte ringen still um Macht Berlin liegt weiter unter Wacht China lacht – Taiwan geht UNO stimmt, der Wind sich dreht Ein Land geht unter, ein Volk ersteht Im Osten weht ein neuer Planet Neunzehnhundert – einundsiebzig Die Zeit verschlingt, was niemand kennt Neunzehnhundert – einundsiebzig Wer Wahrheit sagt, wird ausgegrenzt Fäuste fliegen Helden fallen Krieger weinen – Keiner hallt Pakistan flieht Nach Indien rein Millionen gehen – Und keiner bleibt Frauen wehren sich Im eigenen Haus Bauen Mauern Reißen Ketten raus Ali fällt, doch steht erneut Ein Boxer, der nicht untergeht Mönchengladbach fliegt zum Ziel Ein Meister, der Geschichte spielt Die Jugend tobt, das Klima ruft Der Rauch aus Reaktoren sucht Die Wut erwacht, die Fahnen weh'n Der Widerstand wird weitergeh'n Neunzehnhundert – einundsiebzig Die Zeit zerspringt im Widerstand Neunzehnhundert – einundsiebzig Ein Jahr wie Feuer in der Hand Steig empor Aus Staub und Leid Denn nichts bleibt Wie's jemals war Ein Jahr aus Sturm Ein Jahr aus Blut Und keiner fragt Was bleibt von Mut