Erde
Hagemann.
4:55Ich seh ihr Lächeln in den Straßen Hinter Fenstern, hell und warm (Ein Haus, ein Kind, ein Wagen) Ein Leben ohne Narben, ohne Alarm Sie halten Hände ohne Zittern Sie reden laut in Zuversicht Sie reisen durch die bunten Länder Und ich – ich bleibe im Verzicht Ich seh nur, was mir fehlt In allem, was sie sind Ich will, was sie besitzen Ein Platz in ihrem Licht Ich zähl die vollen Teller Und meine bleiben schlicht Ich wünschte, ich wär einer Von denen, die nichts sehn Denn ich erkenne alles Was mir scheint zu besteh'n Sie posten Bilder voller Farben Mit Kindern, Lächeln, Sonnenlicht Ich seh mich selbst in kalten Tagen Und glaub, ich bin das Gleichgewicht nicht Sie haben Glanz in ihren Stimmen Und jeden Tag ein neues Ziel Ich hab nur meine stillen Zimmer Und eine Sehnsucht, die nicht viel Ich schau durch Glas auf Leben Die nicht für mich gemacht Ich will, was sie besitzen Ein Stück von ihrem Schein Ein Alltag ohne Zweifel Ein Morgen ohne Pein Ich wünschte, ich wär einer Von denen, die nichts spür'n Denn alles, was ich fühle Scheint mich nur zu verführ'n Doch dann hör ich, was sie nicht sagen Seh Risse in der Wand Sie lachen aus Gewohnheit Und greifen nach dem Rand Ein Kind, das nie willkommen war Ein Ring, der bloß noch stört Und Reisen ohne Nähe Die keiner je gehört Sie blicken auf mein stilles Leben Und fragen, woher meine Ruhe kommt Sie sagen, ich sei frei geblieben Und seh'n in mir, was keiner sonst bekommt Sie begehren, was ich lebe Obwohl ich's nie verstand Ein Leben ohne Maske Ein Herz, das sich nicht spannt Sie haben mich beneidet Schon lang, ich sah es nie Denn was sie täglich zeigen Ist Fassade – nicht Magie